Zukunft wird in Holz gebaut

Deutschlands erstes Senioren­wohnheim in Holzbau­weise

Holzbau im Gesundheitswesen, Seniorenwohnheim in Hessisch-Lichtenau
Holzbau im Gesundheitswesen, Seniorenwohnheim in Hessisch-Lichtenau

Deutschlands erstes Senioren­wohnheim in Holz­bauweise

In Hessisch-Lichtenau leistete Holzbau Kühlborn im Jahr 2013 Pionierarbeit und setzte neue Maßstäbe beim Bau eines 3000 Quadratmeter großen Seniorenwohnheims aus Holz.

Info

Architektur:Holzbau Kühlborn
Bauweise:Holzrahmenbau, schlüsselfertig
Baujahr:2013
Bauzeit:8 Monate
Seniorenwohnheim in Holzbauweise
Bunte Putzfassade bei Seniorenwohnheim aus Holz
Angenehme Farbgestaltung in den Innenräumen des Seniorenwohnheims in Hessisch-Lichtenau

Das schlüsselfertige Großprojekt aus Holz in Hessisch-Lichtenau konnte im November 2013 feierlich eröffnet werden. Seitdem bietet das Seniorenwohnheim aus Holz rund 60 Bewohnern, die in vier Hausgemeinschaften leben, ein gemütliches Zuhause mit hoher Wohnqualität und familiärer Atmosphäre. Holzbau Kühlborn agierte bei diesem Bauvorhaben als Generalunternehmer, die Planungen stammen vom Architekturbüro p.a.s. GmbH aus Spangenberg.

Sämtliche Außen- und Innenwände des Seniorenwohnheims wurden in nachhaltiger Holzbauweise errichtet. Der Baustoff Holz trägt zu einem natürlichen Ambiente bei. Warme Farben und viel Tageslichteinfall dominieren in den Zimmern, Aufenthaltsräumen und Fluren. So konnten Wohlfühlorte geschaffen werden, die sich positiv auf das Wohlbefinden der Bewohner auswirken.

Brandschutz im Mittelpunkt

Aufgrund der hohen Anforderungen an den Brandschutz, die Seniorenheime als Sonderbauten erfüllen müssen, wurde das Gebäude durch Brandwände aus Stahlbeton in drei Abschnitte unterteilt. Auch das Treppenhaus und der Aufzugsschacht mussten in Massivbauweise ausgeführt werden. Ökologische Baumaterialien waren die Hauptakteure beim Bau des Seniorenwohnheims. Rund 400 Kubik­meter heimisches Fichtenholz wurden verbaut, hinzu kamen knapp 110 Kubik­meter Holzwerkstoffplatten. Etwa 630 Kubik­meter Zellulose tragen zur Dämmung der Gebäudehülle des Seniorenwohnheims bei, die den baulichen Wärmeschutz eines KfW-40-Effizienzhauses erreicht. Die Verwendung von Holz als Baustoff ist aktiver Klimaschutz. Ein Kubikmeter Fichtenholz bindet circa 0,7 Tonnen des klimaschädlichen Kohlenstoffs. Allein die verbauten 400 Kubikmeter reines Fichtenholz verlängern daher wie ein zweiter Wald die Kohlenstoffspeicherung und entziehen der Atmosphäre dauerhaft rund 280 Tonnen Kohlenstoff. Der vergleichsweise hohe Materialeinsatz beim Bau des Seniorenwohnheims hat seinen Grund im Brand- und Schallschutz. So wurden als Trennwände der einzelnen Wohnungen Doppelständerwände verwendet, die beidseitig mit einer doppelten Lage aus 12,5 Millimeter und 10 Millimeter dicken Gipsfaserplatten beplankt wurden. Bei den Außenwänden kamen zusätzlich 18 Millimeter starke Gipsfaserplatten zum Einsatz.
Sonnenterrasse auf dem Dach des Seniorenwohnheims in Holzbauweise

Minimierung der Betriebskosten

Neben der Umsetzung eines hochmodernen Brand- und Schallschutzkonzeptes konnte durch den Holzbau und die eingesetzten Naturbaustoffe ein Energiekonzept realisiert werden, das zu jeder Jahreszeit für ein optimales Raumklima mit gleichbleibend angenehmen Temperaturen sorgt. Beheizt wird das Seniorenheim über ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk und Erdwärme, was in Kombination mit der sehr gut gedämmten Gebäudehülle die Betriebskosten auf ein Minimum reduziert.

Das Tempo beim Bau der Gebäudehülle aus Holz war enorm hoch: In nur neun Wochen konnten die zahlreichen großformatigen Wand- und Deckenelemente in unseren Fertigungshallen erstellt werden. Die Vorfertigung garantierte dann eine zügige und reibungslose Montage der Gebäudehülle auf der Baustelle, die nur weitere drei Wochen in Anspruch nahm.

Eingangsbereich des Seniorenwohnheim , verputzte Fassade des Holzbaus
Küchen- und Essbereich im Seniorenwohnheim in Hessisch-Lichtenau